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Muttenthaler Adriane

Vorname
Adriane
Nachname
Muttenthaler
erfasst als
Komponist:in
Interpret:in
Arrangeur:in
Genre
Jazz/Improvisierte Musik
Klassik
Neue Musik
Instrument(e)
Klavier
Geburtsjahr
1955
Geburtsort
Hamilton
Geburtsland
Kanada
Adriane Muttenthaler © Wolfgang Grossebner

Adriane Muttenthaler © Wolfgang Grossebner

"Adriane Muttenthaler wurde 1955 in Kanada geboren, wuchs jedoch in Österreich auf. Ihre Ausbildung absolvierte sie in Wien an der Musikuniversität und am städtischen Konservatorium. Bereits 1982 gründete Muttenthaler die [...] Formation "Criss Cross", die seither als ihr primäres Ausdrucksmittel fungiert, wo Spielweisen des Mainstream bis Free Jazz mit Einflüssen aus Klassik, Neuer Musik, Volksliedkunst und Worldmusic bis hin zu grooveorientierten Rockrhythmen in variierendem Ausmaß miteinander fusioniert werden. [...]

Neben ihrer eigenen Band widmet sich Muttenthaler auch intensiv der Komposition und schreibt Werke für namhafte Orchester aus dem Bereich der Klassik und Neuer Musik sowie für Filmproduktionen und Tanztheater. Zu ihren "Auftraggebern“ zählen u.a. das "Koehne Quartett", "Spring String Quartett", "Boesze Salonorchester" oder die "Niederösterreichischen Bläsersolisten". Für ihre Werke wurde Muttenthaler bereits mehrmals mit Auszeichnungen und Stipendien so etwa von der Theodor Körner Stiftung, des Bundeskanzleramtes oder der Kulturabteilung der Stadt Wien geehrt. Daneben ist Muttenthaler als Gastdozentin in Europa, Asien und Amerika tätig.

Bei ihrer neuesten künstlerischen Errungenschaft widmet sich die Pianistin und Komponistin einem ganz anderen Metier, nämlich der Malerei. Obwohl auf den ersten Blick sehr gegensätzlich, eröffnen sich bei näherem Hinsehen zahlreiche Parallelen zur Musik wenn es um Ausdruck, Kontrast, Spannung, Farbspiel, Dynamik, Rhythmus oder Akzente geht. [...]"
Georg Demcisin (2013) Porträt: Adriane Muttenthaler. In: mica-Musikmagazin.

Stilbeschreibung

Konzeptionelle Kompositionstechniken mit viel Raum für Improvisation, ausgehend von Jazzharmonik und -rhythmik, in Verbindung mit Elementen der zeitgenössischen klassischen Musik.
Verena Platzer (2021)

Auszeichnungen

1992 Österreichisches Bundesministerium für Unterricht und Kunst: Kompositionshonorar (Suite "Phantastische Bilder")
1999 Republik Österreich: Staatsstipendium für Komposition
2003 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Anerkennungspreis für Musik
2013 Stadt Wien: Kompositionsförderung
2020 Amt der Niederösterreichischen Landesregierung: Kompositionsförderung (CORONA-Suite)

Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur: Kompositionsförderung
Magistrat der Stadt Wien - MA 7 Kulturamt: Kompositionsförderung
Theodor Körner Fonds: Preis für Komposition

Ausbildung

1973–1977 mdw – Universität für Musik und darstellende Kunst Wien: Musikpädagogik
1973–1977 Universität Wien: Anglistik
1981–1985 Jazzabteilung - MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien: Komposition/Arrangement (Heinz Czadek)

Besuch von zahlreichen Workshops u. a. bei: Rudi Wilfer, Dieter Glawischnig, Uli Scherer, Matthias Rüegg

Tätigkeiten

1977–1981 Wien: Lehrerin an einem Gymnasium

Gastdozentin in Europa, Asien und USA, Leiterin von Workshops im In- u. Ausland
Gestalterin von Rundfunk- und Fernsehsendungen mit Eigenkompositionen und Berichten zur österreichischen Jazzszene, u.a. für Österreichischer Rundfunk (ORF) – Ö3 (für das Programm "Musicbox")
Live-Mitschnitte von Konzerten (Österreich, Israel, Deutschland, Kanada, USA, Schweiz, Türkei, Jordanien, Mexiko etc.)
Zusammenarbeit u.a. mit Chet Baker, Leo Wright, Heinz Wosika, Wolfgang Puschnig, Heinrich Werkl, Pauer Fritz
Kaleidoskop – Verein zur Förderung zeitgenössischer Musik, Wien: Gründerin, Obfrau
Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreich: Mitglied
Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten – INÖK, Wien: Vorstandsmitglied
Austrian Composers Association, Wien: Mitglied

Mitglied in den Ensembles/Bands
1982–heute Criss Cross: Gründerin, Bandleaderin, Pianistin, Komponistin - wechselnde Besetzungen, u.a. mit Christian Kronreif (ssax), Michael Erian (tsax), Christoph Pepe Auer (asax), Klaus Dickbauer (asax), Christian Maurer (sax), Viola Falb (sax, bcl), Thomas Kugi (sax, bcl), Christian Radovan (pos), Heinrich Werkl (db), Emil Kristof (schlzg), Walther Großrubatscher (schlzg), Fritz Ozmec (schlzg, perc)
1986–2000 zahlreiche internationale Tourneen und Festivalteilnahmen (u.a. Israel, Jordanien, Türkei, Mexiko, Deutschland, Kroatien, Serbien & Montenegro, Rumänien, Italien, Bulgarien)
2016–heute Projekt "Chaos, pur!": Konzeption und Organisatorin, Pianistin; gemeinsam mit Christina Zurbrügg (voc), Viola Falb (sax, bcl)

Gaggl + Muttenthaler: Pianistin; gemeinsam mit Alberta Gaggl (voc)
Jazztrio FMW 3: Pianistin; gemeinsam mit Viola Falb (sax, bcl), Heinrich Werkl (db)

Aufträge (Auswahl)

1984 im Auftrag von Susanne Zanke: Der weibliche Name des Widerstands
1986 Tanztheater Susanne Hajdu, Wien: Antigone 2000
1997 Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek: Streichquartett Nr. 1
2014 für das Max Brand Ensemble - Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten – INÖK: Die sieben Chakren

zahlreiche weitere Aufträge von im Kulturbereich tätigen Organisationen (u.a. Amt der Niederösterreichischen Landesregierung, Österreichischer Rundfunk – ORF, Internationale Gesellschaft für Neue Musik – IGNM Österreichmusik aktuell - Neue Musik in Niederösterreich, Bundeskanzleramt Österreich Kunst und Kultur, Theodor Körner Fonds) sowie von Ensemblen/Orchestern (u.a. Das Bösze Salonorchester, Koehne Quartett, Spring String Quartet, Niederösterreichische Bläsersolisten, Clarifour, Fagott It!)

Aufführungen (Auswahl)

als Komponistin
2002 Das Bösze Salonorchester - Konzertreihe "grenzenLOS" - Brucknerhaus Linz: statements (UA)
2008 Regina Stummer (fl), Harald Haslinger (cl), Gregor Reinberg (vl), Taner Türker (vc), Gottfried Barcaba (mar), Hubert Pöll (vib) - INÖK-Kettenkomposition, Veranstaltung "Macht der Vernetzung" - Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten – INÖK, musik aktuell - Neue Musik in Niederösterreich, Klangraum Krems Minoritenkirche: Miniatur (UA)
2013 Fagott It! - Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten – INÖK, Klosterkirche der Kreuzschwestern Wien: Irrsinn (UA)
2015 Max Brand Ensemble, Christoph Cech (dir) - Interessensgemeinschaft Niederösterreichischer Komponisten – INÖK, Tage der Neuen Musik, Sammlung Essl: Die sieben Chakren (UA)
2021 Criss Cross - Live-Streaming-Serie "The show must go on(line) again", Porgy & Bess Wien: CORONA-Suite (UA)

Pressestimmen

04. August 2015
über: Oasen – oases - Criss Cross (ATS Records)
"Spricht man von CRISS CROSS, so spricht man ohne Zweifel von einer der bedeutendsten und erfolgreichsten musikalischen Institutionen der österreichischen Jazzszene der letzten drei Dekaden. Die 1983 von der Pianistin und Komponistin ADRIANE MUTTENTHALER gegründete Gruppe steht musikalisch seit Anbeginn für eine Form des Jazz, die vor allem in einer sehr gediegenen und gleichzeitig sehr variantenreichen Note ihren Ausdruck findet. Nicht anders verhält es sich auch mit "Oasen – oases" (ATS), dem neuen Album der sechsköpfigen Formation. Kein Ton wirkt irgendwie überhastet gesetzt, keine Melodie oder Improvisation, kein Wechsel ist eine uninspirierte Ausschmückung, alles hat seinen Platz und geht in Summe in etwas musikalisch sehr Elegantem und spannend in Verbindung Gebrachtem auf. Adriane Muttenthaler malt gemeinsam mit ihren MitmusikerInnen vielschichtige, sehr detailreich ausgearbeitete und spannungsgeladene Klanggemälde, deren Stimmungen ein sehr weites Spektrum an Emotionen abdecken. [...] Zusammenfassend kann man sagen, dass "Oasen – oases" ein Album geworden ist, das definitiv darauf abzielt, Bilder im Kopf der HörerInnen entstehen zu lassen. Was es auch in einer sehr eindringlichen Form tut. Kurz: ein wirklich gelungenes und schönes musikalisches Statement, das Adriane Muttenthaler mit ihrer Band Criss Cross hier abliefert."
mica-Musikmagazin: CRISS CROSS – "Oasen – oases" (Michael Ternai, 2015)

12. März 2013
"Meist bestehen Bands nur für einzelne Projekte, werden für diese zusammengestellt und danach gehen die beteiligten Musiker/innen wieder eigene Wege. Adriane Muttenthaler und ihr Ensemble CRISS-CROSS bilden da eine erfreuliche Ausnahme. Die Band der Pianistin und Komponistin begeistert mit ihrem lebendigen, vielfaltigen Klangbild und hat sich als hell strahlender Fixstern am Jazzfirmament etabliert. Die Kompositionen Adriane Muttenthalers machen es einer Band auch leicht zu glänzen, denn sie geben den Solisten Raum zur Entfaltung und folglich wissen beispielsweise die Saxofonisten diesen Raum mit ihren persönlichen Phrasierungen zu nutzen. Die Rhythmusgruppe um den Bassisten Heinrich Werkl schafft dazu das solide Grundgerüst, das in verschiedene musikalische Welten einlädt. Adriane Muttenthaler hat die Gabe, auf ganz spielerische Art und Weise, das Publikum von Swing und Groove zu World Music und zeitgenössischer Klassik zu (ver)führen."
orf.at: 30 Jahre Jazzsextett CRISS-CROSS "best of ..." (2013), abgerufen am 06.04.2021 [https://radiokulturhaus.orf.at/artikel/329787/30-Jahre-Jazzsextett-CRIS…]

08. März 2013
"Das Erkunden neuer musikalischer Wege, das Brückenschlagen hin zu anderen Stilen und die Erschaffung eines Gesamtsounds, welcher nicht den traditionellen Kategorien entspricht, genau dies sind die künstlerischen Stützpfeiler der seit nun über 25 Jahre werkenden Band. Im Unterschied zu vielen Musikerkollegen, die durch eine nahezu unüberschaubare Vielfalt an verschiedenen Projekten und Kollaborationen auffallen, konzentriert Adriane Muttenthaler ihr kreatives Potenzial seit mittlerweile genau 30 Jahren im Wesentlichen in ein Projekt mit dem Namen "Criss Cross". Diese Leistung ist beachtlich, wenn man sich vor Augen führt, dass nur wenige Formationen mit genug Substanz, Beständigkeit und schöpferischer Kraft aufwarten können, um sich nicht in einer ständig wiederholenden Leier zu verlieren, sondern stets mit neuen musikalischen Akzenten zu  überraschen. Daneben widmet sich Muttenthaler intensiv der Komposition und seit einigen Jahren auch der Malerei. [...] Ohne Zweifel zählt Adriane Muttenthaler zu einer der langjährigsten und profiliertesten Botschafterin des österreichischen Jazz, die sowohl innerhalb ihrer Musik, Komposition und Malerei als auch gattungsübergreifend den sprichwörtlichen Brückenschlag par excellence vorlebt. Einfach "Criss Cross" einfach Crossover."
mica-Musikmagazin: Porträt: Adriane Muttenthaler (Georg Demcisin, 2013)

Diskografie (Auswahl)

2015 Oasen – oases - Criss Cross (ATS Records)
2009 Überrascht? - Criss Cross (Extraplatte)
2006 Crazy Moon - Criss Cross (Extraplatte)
2001 Places & Faces - Criss Cross & Strings (PG Records)
1999 Kaleidoscope -  Criss Cross (Extraplatte)
1997 Visions & Realities - Criss Cross (Extraplatte)
1995 Black Cherries - Gaggl + Muttenthaler (Gramola)
1993 Asphalt und Neon - Criss Cross (Gramola)

Literatur

mica-Archiv: Adriane Muttenthaler
mica-Archiv: Criss Cross

1996 Lang, Siegfried: MUTTENTHALER Adriane. In: Nachtrag zum Lexikon Österreichicher U-Musik-Komponisten im 20. Jahrhundert. Wien, S. 39.
2001 Muttenthaler Adriane. In: Marx, Eva / Haas, Gerlinde (Hg): 210 österreichische Komponistinnen vom 16. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Salzburg u. a.:  Residenz, S. 502–504.
2011 Prandstätter, Lisa: Jazz feminin - Karrieren von Jazzinstrumentalistinnen in Wien. Seminararbeit, Wien: MUK – Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien; abgerufen am 06.04.2021 [https://www.musicaustria.at/sites/default/files/bilder/dokumente/jazzfeminin.pdf]
2013 Lisa Prandstätter: Jazz feminin - Karrieren von Jazzinstrumentalistinnen in Wien. In: mica-Musikmagazin.
2015 TAGE DER NEUEN MUSIK 2015. In: mica-Musikmagazin.

Quellen/Links

Webseite: Adriane Muttenthaler
Wikipedia: Adriane Muttenthaler
Oesterreichisches Musiklexikon online: Adriane Muttenthaler
Austrian Composers Association: Adriane Muttenthaler
INÖK: Adriane Muttenthaler
Facebook: Adriane Muttenthaler
kulturvernetzung niederösterreich: Adriane Muttenthaler

Empfohlene Zitierweise
mica (Aktualisierungsdatum: 27. 8. 2024): Biografie Adriane Muttenthaler. In: Musikdatenbank von mica – music austria. Online abrufbar unter: https://db.musicaustria.at/node/79888 (Abrufdatum: 21. 11. 2024).

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